Sony "D-50" . Foto: Bernd Kirchhof. 2011

Von der Antike bis zur Postmoderne

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Die Entwicklung von der antiken Hydraulis bis zum postmodernen 4K Ultra HD Blu-ray Disc-Player benötigte einen langen Weg. Die prädigitalen Musikautomaten wurden inzwischen von digitalen audiovisuellen „Alleskönnern“ ersetzt, die nahezu alle digitalen Medien in bester Qualität abspielen können. Dabei gab ee einen ständigen Wechsel der Medien, wobei das „Blu-ray Disc Pure Audio“-Format sehr nahe an das Original heranreicht.

Bereits in der Antike finden sich Beschreibungen von mechanischen Musikautomaten, die pneumatisch betrieben wurden, indem sie durch Wasserüberlauf Luft verdrängten und Pfeifen ertönen liessen. Heron von Alexandria und Vitruv beschreiben eine Hydraulis (griech. „organon hydraulikon“), die bereits von Ktesibios von Alexandria um 250 vor Christus konstruiert wurde. Seine Hydraulis war eine pneumatische Wasserorgel mit offenen und gedackten Pfeifen und Registerzügen. Im Mittelalter wurde diese Funktionsweise übernommen und als technische Phantasmen in Helden- und Spielmannsepen beschrieben. Erste Musikautomaten, die jedoch keine Musik speichern konnten, entstanden im 13. Jahrhundert und erzeugten Töne mit einem festgelegten Schema. Mechanische Musikautomaten, die gebaut wurden und auch funktionierten, findet man im 16. und 17. Jahrhundert. Bedeutende Erbauer solcher Musikautomaten waren unter anderem Salomom de Caus, Robertus de Fluctibus, Athanasius Kircher und der Jesuit Caspar Schott, die in der Barockzeit lebten und arbeiteten.

Demokratisierung von Musikautomaten im 21. Jahrhundert

Im 21. Jahrhundert sind Musikautomaten für jeden Musikhörer leicht verfügbar. ( 4K Ultra-) Blu-ray Player und MP3-Player sind heute sehr handlich gebaut und gehören zum westlichen Lebensstil. Zum Teil kommt die Musik sofort aus dem Computer, der als moderner Musikautomat des 21. Jahrhunderts angesehen werden kann, wenn man MP3-Dateien aus dem World-Wide-Web herunterladen und auf diesem verlustfrei abspielen kann. Außerdem kann man diese leicht und preiswert erwerben (unter 100 €), welches zu einer Demokratisierung der Musikautomaten geführt hat

Chiffren sind Macht, Zauberei, das Abenteuerliche, das Erotische, das Wunderbare

Künstliche Musikautomaten finden sich hauptsächlich in der mittelalterlichen Literatur, insbesondere in den Helden- und Spielmannsepen, in virtuellen literarischen Welten. Diese Musikautomaten befinden sich meist in fernen Ländern und Zeiten bei heidnischen Königen, Zauberern und Prinzessinnen. Komplexe Musikautomaten sollen der Kalif von Bagdad Abdallah al-Mamun und der Kaiser Theophilos Ikonomachos im 9. Jahrhundert besessen haben. Meist dienten solche Musikautomaten als Grundausstattung von Palästen arabischer Kalifen um ihre Macht zu demonstrieren.  Seine Chiffren sind Macht,  Zauberei, das Abenteuerliche, das Erotische und das Wunderbare. Hierbei ist hervorzuheben, das künstliche Vogelautomaten besonders ein Symbol für Macht der Herrschenden ist. Mechanische Vogelbäume (ital. „stromento orientale“) mit künstlich singenden Vögen gab es im westlichen Mittelalter lediglich aus literarischer Überlieferung. Man unterscheidet drei Typen von künstlichen Vogelautomaten. Es gibt künstliche Vogelbäume, künstliche Vogelautomaten auf Zelten, auf Helmen und in Ringen sowie komplizierte Automatenkombinationen. Es ist unwahrscheinlich, dass ein solcher Vogelbaum jemals konstruiert wurde. Der Mechanik gab man auch einen allegorischen Sinn. Sie wurde als das „Gesetz“ verstanden, welches die physische Schöpfung organisiert. Die künstlichen Automaten empfand man in der mittelalterlichen Dichtung als ein „allegorisches Theater“.

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Der Konstrukteur war im Mittelalter ein Zauberer und ein Magier

Die heutige Naturwissenschaft unterscheidet sich massiv von früheren Deutungsversuchen physikalische Phänomene zu erklären. Im Hinblick auf die Wissenschaftsgeschichte kommt Christa Habiger-Tuczay zu folgendem Ergebnis: „Die Vorstellung von Wissenschaft ist bestimmt von der Sichtweise des 20. Jahrhunderts, wobei wir oft vergessen, daß auch die Wissenschaft eine historisch gewachsene Enität ist. In der Geschichte der Wissenschaft waren Magie und Wissenschaft nicht getrennt, sondern, vielfach verbunden.“ (zitiert nach: Habiger-Tuczay, Christa: Magie und Magier im Mittelalter, München 1992, S.14) Auch Nigromantie (schwarze Magie) war bei dem Bau von solchen Automaten von Bedeutung, da der mittelalterliche Konstrukteur meist mit einem Magier bzw. mit einem Zauberer verglichen wurden, der sein Handwerk in Toledo, Sevilla, Salamaca oder Granada erlernt hatte. Als „Zauberuniversität“ par excellence galt die Universität von Toledo, die von den Mauren gegründet und 1085 von Christen zurückerobert wurde.

Virtuelle Welten gab es schon im Mittelalter

„Virtualität“  ist heute ein Reizwort in der postmodernen Industriegesellschaft, insbesondere im Bereich der Informationstechnologie. Eine komplexe künstlich erschaffene, sprich virtuelle Welt, findet man schon in den mittelalterlichen Handschriftentexten, die meistens Bild-Text-Hybrid-Bildungen sind, und nicht nur im World-Wide-Web oder in komplex hergestellten Computerspielen (zum Beispiel bei „Grand Theft Auto: Vice City“ oder bei „Second Life“).

Historische Speicher wurden durch digitale Medien ersetzt

Es ist ein sehr langer Weg bis zu den Musikautomaten unserer Tage. Angefangen von der antiken Hydraulis, den mittelalterlichen Technikphantasien, den ersten automatischen Orgeln der Renaissancezeit, die Spieldosen, dem Orchestrion, dem Pianola, Edisons Phongraphen, Berliners Grammophon, dem Tefifon, den Schallplatten- und Kassettenspieler bis hin zu den digitalen Playern, die Compact Discs (CD), MiniDiscs (MD), Universal Media Discs (UMD), Digital Versatile Discs (DVD), Super Audio Compact Discs (SACD), DualDiscs und Blu-ray Discs (BD) und seit kurzem die ultrahoch-auflösende 4K Ultra HD Blu-ray (UH-BD) abspielen können. Der postmoderne Blu-ray Disc-Player ist hierbei besonders interessant, da er durch das „Blu- ray Disc Pure Audio“-Format in der Lage ist, unkomprimierte Audiodateien abzuspielen, die sehr nah an das Original heranreichen. Der 4K Ultra Blu-ray Disc-Player von heute hat sich außerdem zu einem digitalen Alleskönner entwickelt, der nahezu alle Disc-Formate abspielen kann, die heute auf dem Markt anzutreffen sind. Wo der User früher viele unterschiedliche Geräte brauchte um Audio- und Videodaten abzuspielen, wird heute nur noch ein einziger Player benötigt. Außerdem vermischen sich die Bereiche Unterhaltungselektronik und Internet immer mehr. Auch haben sich die Medien im Lauf der Zeit verändert. Historische Speicher waren zum Beispiel Lochplatten, Notenrollen, Walzen und Schallplatten, die durch digitale Technologien aus dem Computerbereich ersetzt und durch Vereinfachung und  Demokratisierung für jeden Konsumenten leicht verfügbar sind.

Die hier beschriebenen prädigitalen und digitalen Musikautomaten und deren Medien, zum Beispiel, Bildplatten, werden in den nachfolgenden Artikeln ausführlich und detailliert beschrieben. Die „Musikautomaten“ von heute, wie zum Beispiel der DVD- bzw. 4K Ultra HD Blu-ray-Player können neben Tönen und Musik auch Bilder und Filme abspielen, die auf den dementsprechenden audiovisuellen Medien gespeichert sind. Diese „Automaten“ befinden sich dazu noch in einer ständigen technologischen Weiterentwicklung. Zum Beispiel ist heute Dolby Vision HDR ein wichtiges Thema bei den Ultra HD Blu-ray-Discs- und Playern, den aktuellen digitalen audiovisuellen „Musikautomaten“. Bald wird es sicherlich neue 8K Ultra HD Blu-ray-Player und Discs geben, denn diese sind bereits für den japanischen Markt vom der Blu-ray Disc-Association (BDA) spezifiziert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Technologie auch nach den USA und Europa kommt.

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