Die „Goldene Madonna“ des Ruhrgebiets

Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela, Lourdes, Fátima. Wer kennt nicht die weltbekannten Wallfahrtsorte der Christenheit. Auch Köln war im Mittelalter durch den Schrein der Heiligen Drei Könige ein bedeutender Ort für Wallfahrer. Sogar Papst Benedikt XVI. besuchte die Domstadt zum XX. Weltjugendtag im Sommer 2005. Nur wenige Kilometer nördlich im Essener Dom befindet sich eine sehr alte Marienfigur des Domschatzes. Assoziert man doch im Allgemeinen das „Ruhrgebiet“ mit Kohle und Stahl, vielleicht noch mit dem kommunistischen „Ruhrkampf“ der Weimarer Republik und einer atheistischen Arbeiterschaft, so ist doch das Gegenteil die Realität.

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Die sogenannte „Goldene Madonna“ ist die älteste erhaltene Marienfigur des Abendlandes. Sie ist neben dem Kölner „Gerokreuz“ eines der wenigen noch vorhandenen Kunstwerken aus ottonischer Zeit. Diese Marienfigur wird hier sehr verehrt und ist heute eine Identifikationsfigur des Ruhrgebietes sowie des kleinsten Bistums Deutschlands, dem „Ruhrbistum“, mit seiner Geschichte und seinen Menschen. Die Statue der circa 70 Zentimeter hohen „Goldenen Madonna“ wird in die Regierungszeit der Essener Äbtissin Mathilde II., einer Enkelin Kaiser Ottos des Großen, datiert. Das war so um die Zeit der Jahrtausendwende im Mittelalter.

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Forscher ermittelten die Entstehungszeit der Madonnenstatue in die Zeit um 980. Kölner Goldschmiede fertigten sie wahrscheinlich an. Die auf einem Schemel sitzende Figur mit einem übergroß dargestellten Jesuskind auf dem Arm ist bekleidet mit einer Tunika, einem Mantel, und trägt auf dem Kopf einen Schleier. Das Jesuskind ist in priesterlicher Kleidung und mit einem Kreuznimbus zu sehen. Aus einem feuchten Stück Pappelholz wurde der Kern der Statue geschnitzt und später mit Goldblech überzogen. 1905 wurde die mittelalterliche Statue erstmals restauriert. Sie war von Holzparasiten vollständig durchlöchert und drohte zusammen zu fallen. Weitere Restaurierungen folgten. Auch durch mehrmalige Evakuierungen während Krisenzeiten hatte die Figur schwere Schäden erlitten. Heute ist sie vollkommen restauriert und an ihrem angestammten Platz im Essener Dom zurückgebracht worden.

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Schon um 1370 ist im „Liber Ordinarius“ eine alljährlich stattfindende Madonnenprozession mit einer festgelegten
Liturgie erwähnt. Zu Mariä Lichtmeß, dem 40. Tag nach Weihnachten, findet die wichtigste Feierlichkeit im
Essener Dom rund um den Marienkult statt. Doch auch zu Christi Himmelfahrt, 40 Tage nach Ostern, wird sie verehrt. Franz Kardinal Hengsbach, der erste „Ruhrbischof“, erneuerte 1978 den mittelalterlichen Brauch der Marienkrönung. Er entschied die Madonnenfigur nicht in der Domschatzkammer gegen Eintrittsgeld auszustellen, sondern den Gläubigen in einer klimatisierten Hochsicherheitsvitrine in der nördlichen Seitenkapelle des Domes zugänglich zu machen. Das Bildnis der „Goldenen Madonna“ wird als „Mutter vom Guten Rat“ verehrt.

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Die goldene Madonna ist auch die Schutzheilige des jungen Ruhrbistums, das erst 1959 gegründet wurde. Papst Johannes XXIII. erhob sie zur Schutzheiligen. Im Essener Volksmund wird sie „Essen sein Schatz“ genannt und diente auch der Essener Stadtwerbung. Sie ist die Identifikationsfigur des jungen Ruhrbistums sowie der Menschen von Essen und dem gesamten Ruhrgebiet.

Die „Goldene Madonna“ ist im Essener Dom zu besichtigen:

Burgplatz 2
45127 Essen

Werktags
Dom: 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Anbetungskirche: 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr

Samstags
Dom: 9.00 Uhr bis nach der Abendmesse
(ca. 19.30 Uhr)
Anbetungskirche: 6.30 Uhr bis 18.00 Uhr

Sonntags
Dom: 9.00 Uhr bis nach der Abendmesse
(ca. 20.00 Uhr)
Anbetungskirche: geöffnet zu den Messzeiten
(7.30 Uhr, 16.00 Uhr)

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Phonautograph

 

Eduard-Leon Scott de Martinville, der 1860 mit eimem Phonautographen die erste Tonaufnahme herstellte

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1857 erfand der Franzose Eduard-Leon Scott de Martinville den Phonautographen, einer Vorrichtung zur graphischen Aufzeichnung  von Tönen auf Papier. Von ihm stammt das älteste Tondokumt der Welt, einer 10-sekündigen Frauenstimme, die das französische Volkslied „Au Claire de la Lune“ singt. Phonautograph weiterlesen

Platten-Spieldose (Disc Music Box)

Symphonium (kleine Zungen-Spieldose) Foto: Manfred Brückels. 2005
„Symphonium“ (kleine Zungen-Spieldose) Foto: Manfred Brückels. 2005

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1887 erfand Paul Lochmann in Leipzig die Platten-Spieldose (Disc Music Box), die eine Lochplatte als Medium benutzte. Die Lochplatten waren neben der Notenrolle auswechselbar. Im Industriezeitalter produzierte man Platten-Spieldosen und Lochplatten preiswert. Dadurch erlangten diese eine große Verbreitung. Platten-Spieldose (Disc Music Box) weiterlesen

Walzen-Spieldose (Cylinder Music Box)

Schweizer Walzen-Spieluhr
Schweizer Walzen-Spieluhr. Foto: Simon A.Eugster. 2010

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Bereits um 1796 wurden Walzen-Spieldosen (Cylinder Music Boxes) in der Schweiz erfunden. Orchester-Spieldosen ersetzten später ganze Orchester mit Dirigenten, die man in alle Welt verkaufte, sogar bis ins chinesische Kaiserreich. Walzen-Spieldose (Cylinder Music Box) weiterlesen

Impressum

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Managing Editor / Online-Redakteur / Texter der Webseite:

„MUSIKAUTOMATEN AUS PRÄ-/DIGITALEN ZEITEN“

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Bernd Kirchhof, M.A.

Landwehrstraße 22 D

42699 Solingen

Bernd Kirchhof, M.A. hat in Wuppertal Neuere deutsche Literaturgeschichte, Allgemeine Literaturwissenschaft und Mediävistik studiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind:

-okzidentalisch-orientalische Kulturkontakte in der Literatur vom Mittelalter bis in die Barockzeit

-Musikautomaten von der Antike  bis zur Postmoderne und deren Intermedialität 

Impressum weiterlesen

Super Audio Compact Disc-Player (SACD)

Sony "SCD-1", der erste SACD-Player aus dem Jahr 2000. Er gilt als Referenzplayer
Sony „SCD-1“, der erste SACD-Player aus dem Jahr 1999. Er gilt als Referenz-Player

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Die erste Generation der „Super Audio Compact Disc“- (SACD)-Player erschien 1999 und war wegen des hohen Preises nur „audiophilen“ Musikfans vorbehalten. Die SACD ist ein spezielles DVD-Format, dass hochauflösend gespeicherte Musik unkomprimiert wiedergibt. Es sollte das Nachfolge-Medium der CD werden. Die Hybrid-SACDs mit CD-Layer werden heute vorwiegend von kleinen Alte Musik- und Klassik-Labels vermarktet. Heute sind Player mit SACD-Funktionen weit unter 150 € erhältlich und weit verbreitet. Super Audio Compact Disc-Player (SACD) weiterlesen

Compact Disc-Player (CD)

Der 1984 veröffentlichte Sony "D-50". Foto: Bernd Kirchhof © 2011
Der 1984 veröffentlichte Sony „D-50“ mit der tragbaren Battery Case „EBP-9LC“ . Foto: Bernd Kirchhof, M.A. 2011

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Mit der Anfang der 1980er Jahre eingeführten „Compact Disc“ und dessen dazugehörigen CD-Player erschien erstmals ein digitales Musikmedium, das ohne spürbaren Verschleiß arbeitet. Die mit einem infraroten Laserstrahl ausgelesene CD ist die erste Generation optischer Medien, deren Speicherplatz noch recht gering ist. Mit dem 1984 herausgebrachten Sony „D-50“ erschien ein erster portabler CD-Player, der sehr wichtig für den weiteren Verkaufserfolg des neuen Mediums war. Die bis dahin dominierenden Schallplatten wurden von ihr verdrängt. Im Laufe der Zeit entstanden viele unterschiedliche CD-Formate, die auch Daten, Fotos und Videos speichern konnten und die mit einem CD-Brenner kopiert werden können. Trotz neuerer optischer Speichermedien wie DVD, Blu-ray, Ultra HD Blu-ray oder dem „Download“ aus dem Internet ist sie noch (2018) das Leitmedium bei Musikaufnahmen. (zuletzt überarbeitet 28.03.2019) Compact Disc-Player (CD) weiterlesen

Compact Cassetten-Rekorder / Player (CC)

Philips Cassetten-Recorder EL 3302 von 1968. Foto: Magnus Manske. 2009
Philips Cassetten-Recorder EL 3302 von 1968. Foto: Magnus Manske. 2009

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1963 führte die niederländische Firma „Philips“ die analoge Compact Cassette (CC) ein. Während der 1970er Jahren wurden sogar ganze Symphonie-Zyklen und Opern-Aufnahmen vertrieben. Mit dem „Walkman“ von Sony, der 1979 entwickelt wurde, revolutionierte sich das „Musik-Hören“. Durch ihre robuste Technik ist sie in Entwicklungsländern, zum Beispiel in Ägypten, noch weit verbreitet. Compact Cassetten-Rekorder / Player (CC) weiterlesen

Laser Turntable (LT)

ELP Laser Turntable. Foto: marcdoni (flickr). 2007

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In den 1980er Jahren erfand Robert S. Reis den „optischen Schallplattenspieler“. Wegen des Siegeszuges der CD kam es nie zu einer Massenproduktion. „ELP Japan“ stellt als einziges Unternehmen weltweit Laser Turntables her, die den Bedienungskomfort eines Compact Disc-Players besitzen. Laser Turntable (LT) weiterlesen

Tefifon

Tefi Holiday Super II. Foto: Norbert Schnitzler.2005
Tefi Holiday Super II. Foto: Norbert Schnitzler.2005

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Das Tefifon war ein mit Schallband-Kassetten betriebenes Abspielgerät, worauf sogar gesamte Opern Platz hatten. Als Alternative zur Schallplatte konnte es sich nicht durchsetzen. Zu Zeiten des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren war es verbreitet und ist heute ein seltenes Sammlerstück. Tefifon weiterlesen

Von der antiken Hydraulis bis zum postmodernen 4K Ultra HD Blu-ray Disc-Player