Sony "SCD-1", der erste SACD-Player aus dem Jahr 2000. Er gilt als Referenzplayer

Super Audio Compact Disc-Player (SACD)

Sony "SCD-1", der erste SACD-Player aus dem Jahr 2000. Er gilt als Referenzplayer
Sony „SCD-1“, der erste SACD-Player aus dem Jahr 1999. Er gilt als Referenz-Player

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Die erste Generation der „Super Audio Compact Disc“- (SACD)-Player erschien 1999 und war wegen des hohen Preises nur „audiophilen“ Musikfans vorbehalten. Die SACD ist ein spezielles DVD-Format, dass hochauflösend gespeicherte Musik unkomprimiert wiedergibt. Es sollte das Nachfolge-Medium der CD werden. Die Hybrid-SACDs mit CD-Layer werden heute vorwiegend von kleinen Alte Musik- und Klassik-Labels vermarktet. Heute sind Player mit SACD-Funktionen weit unter 150 € erhältlich und weit verbreitet.

 

Der Super Audio Compact-Player, der um die Jahrtausendwende von Sony und Philips gemeinsam entwickelt wurde, ist ein Musikautomat, der die Super Audio Compact Disc (SACD) abspielt. Es ist ein Datenträger, der eine spezielle physische Form der DVD hat, also der zweiten Generation der optischen Medien. Dieser Datenträger speichert die Musikdaten in einer höheren Auflösung als die normale Audio-CD (CD-DA). Auf der SACD lassen sich mehrere Tonspuren hochauflösender Musik speichern. Neben dem normalen Stereoton ist auch ein mehrkanaliger Raumklang („Multi-channel“) möglich. Der Raumklang wird mit einem SACD-Mehrkanalton bis zu 6 Kanälen (5.1) wiedergegeben. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Ton verlustfrei gespeichert und ausgegeben wird. Die bei DVDs üblichen Kompressionsverfahren wie „Dolby Digital“ und „dts“ geben keinen verlustfreien Ton heraus. Um das Jahr 2000 (1. Generation) war der SACD-Player nur „High-End“-Kunden vorbehalten. Der erste auf dem Markt gebrachte Player war der Sony „SCD-1“, der für ungefähr 5.000 € zu erwerben war. Heutzutage findet der Konsument Blu-ray-Player mit eingebauter SACD-Funktion schon als billiges Einstiegsmodell weit unter 150 €.

 

 

Die SACD sollte das Nachfolge-Medium der CD werden

Die SACD wurde als Nachfolge-Medium der CD konzipiert. Die SACD konkurierte mit der DVD-Audio, die heute als Konkurrenz-Medium keine Rolle mehr spielt. Auch mit der ebenfalls von Sony und Philips entwickelten „DualDisc“ steht sie in Konkurrenz.  Heute sind SACD-Aufnahmen als Hybrid-Medium vor allem im Bereich der Alten Musik und der Klassik vorzufinden. Mit der Einführung der „Blu-ray Pure Audio“-Disc im Jahr 2008  wird auch dieses Medium bald an Bedeutung verlieren. Der Konsument findet heute genügend Abspielmöglichkeiten von SACDs (meist in Blu-ray- und DVD-Player integriert), da die Musikindustrie dieses Format für hochwertige Einspielungen vermehrt nutzt. Die SACD konnte sich nicht als Nachfolge-Medium der CD etablieren, sondern existiert hauptsächlich in Koexistenz mit der CD als „Hybrid-Medium“ weiter. Die reinen Blu-ray-Audiotitel (zum Beispiel von „2L“ aus Norwegen) könnten das SACD-Format bald ablösen, wenn sich die großen Majors wie „Sony Music“ oder „EMI“ für die Massenproduktion von reinen Blu-ray-Audiotiteln entscheiden.

 

Mit „DSD“ codierte SACDs arbeiten mit 1 Bit und einer Abtastrate von 2,8224 Mhz

Die SACD benuzt das „DSD“-Format als Audiomaterial. Das „Direct-Stram-Digital“-Format unterscheidet sich erheblich von dem „Pulse-Code“- („PCM“)-Verfahren der Audio-CD oder der DVD-Audio. Hierbei kommt die sogenannte“ Delta-Sigma“-Modulation zum Einsatz. Das Audio-Signal der SACD besteht aus 1 Bit, dass bei einer Abtastrate von 2,8224 Mhz (64×44,1 khz) ausgelesen wird. Die Abtastrate ist somit weitaus  höher als wie bei normalen Audio-CD. Die Audio-CD arbeitet im Gegensatz dazu in der PCM-Modulation mit einer 16 Bit Auflösung und einer Abtastrate von 44,1 kHz. Beide Codierungen arbeiten mit einen „Delta-Sigma-Analog-Digital“-Umsetzer. In Folge der höheren Signalaufbereitung der SACD kann auf „Antialiasing“-Filter weitgehend verzichtet werden, die bei der Audio-CD notwendig sind um einen halbwegs angenehmen Klang zu erzielen. Die Erhöhung der Sampling-Frequenz der CD von 16 bit auf 24 bit bei 176,4 kHz erzielt ähnliche Klangeigenschaften wie bei einer SACD. Deshalb werden heute viele CDs auch mit DSD und SBM (Super Bit Mapping) gemastert um einen besseren Klang zu erzielen. Die erheblich höhere Sampling-Frequenz von 2,8224 Hz., die Frequenz von circa 100.000 Hertz (anstatt 20.000 Hertz bei der CD) und der größere Dynamikumfang sind für einen „wärmeren“ Klang der SACD verantwortlich, der beinahe an das Niveau von Schallplatten heranreicht.

 

Drei verschiedene SACD-Formate sind erhältlich

Von der Musikindustrie werden drei verschiedene Varianten von SACDs angeboten. Man unterscheidet „Single Layer“-, „Dual Layer“- und „Hybrid Layer“-Discs.  Die „Single Layer“-Variante ist mit einer HD-Schicht von circa 5 GB nur auf SACD-Playern abspielbar, die hauptsächlich von „Sony Music“ in den 2000er Jahren angeboten wurden.  Ebenso gibt es die „Dual Layer“-Variante, die circa 10 GB Musikdaten in zwei Schichten speichert. Am üblichsten ist heute die „Hybrid Layer“-Variante, die neben der HD-Schicht eine herkömmliche CD-Schicht enthält, die jeder normale CD-Player lesen kann.  Bei der Hybrid-Variante liegt die SACD- (HD-) Schicht, gesehen vom Laser aus, vor der CD-Schicht. Die CD-Schicht wird mit einem infrarotem Laser, der eine Wellenlänge von 780 nm besitzt, ausgelesen. Der kürzere rote Laser mit einer Wellenlänge von 650 nm tastet die hochauflösende HD-Schicht ab.

 

Die Hybrid-SACD mit CD-Schicht hat sich am Markt durchgesetzt

Die heutzutage im Handel erhältlichen SACDs werden als Hybrid-SACDs produziert. Sehr viele kleine Alte Musik- und Klassik-Labels wie zum Beispiel „Alia Vox“ in Spanien, „BIS“ in Schweden, „2L“ in Norwegen oder „Telarc“ und „MFSL Ultradisc“ in den USA produzieren fast ausschließlich für den hochauflösenden Tonträger. „Sony Classical“ und die „Deutsche Grammophon“ bringen nur sehr wenige SACDs jährlich auf den Markt, meistens von sehr bekannten und hochkarätigen Künstlern.

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