Philips Cassetten-Recorder EL 3302 von 1968. Foto: Magnus Manske. 2009

Compact Cassetten-Rekorder / Player (CC)

Philips Cassetten-Recorder EL 3302 von 1968. Foto: Magnus Manske. 2009
Philips Cassetten-Recorder EL 3302 von 1968. Foto: Magnus Manske. 2009

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1963 führte die niederländische Firma „Philips“ die analoge Compact Cassette (CC) ein. Während der 1970er Jahren wurden sogar ganze Symphonie-Zyklen und Opern-Aufnahmen vertrieben. Mit dem „Walkman“ von Sony, der 1979 entwickelt wurde, revolutionierte sich das „Musik-Hören“. Durch ihre robuste Technik ist sie in Entwicklungsländern, zum Beispiel in Ägypten, noch weit verbreitet.

 

Die 1963 von der niederländischen Firma „Philips“ auf dem Weltmarkt eingeführte Compact Cassette ist ein kleines, dünnes  Magnetband in einem stabilen Kunstoffgehäuse, wodurch der elektromagnetische Daten- oder Tonträger vor Staub und Stößen geschützt ist. Umgangssprachlich hat sich der Begriff „Kassette“ oder „Tape“ eingebürgert. Als „MusiCassette“ (MC) bezeichnet man die von der Industrie vorgespielte Variante. Später wurden Kassettenrekorder auf den Markt gebracht, die leere Medien aufnehmen konnten.

 

Ihre Blütezeit war in den 1970er Jahren, heute nur noch in Entwicklungsländern

Die Blütezeit der Compact Cassette war in den 1970er Jahren sogar ein Medium für ganze Symphonie-Zyklen und vollständige Opern-Aufnahmen, die zum Beispiel die von der „Deutschen Grammophon“ vertrieben wurden. Heute ist die Bedeutung der Compact-Cassette sehr gering, obwohl es noch Abspielgeräte zu kaufen gibt. Wegen der grosßen Robustheit und der einfach zu reparierenden Technik ist sie vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern noch weit verbreitet. In den Ländern Südostasiens und Afrikas, zum Beispiel in Ägypten und in Marokko, findet der Konsument noch viele vorbespielte Aufnahmen, vor allem Raubkopien westlicher oder einheimischer Musik, da keine patentierte Spezialtechnik gebraucht wird. In Deutschland werden Kinderhörspiele noch auf Kassetten verkauft, da es sich um ein Medium handelt, dass sehr kinderfreundlich ist. Auch in Autos älterer Jahrgänge ist der Kassettenspieler neben dem CD-Player noch weit verbreitet. Neben der langen Spieldauer von circa zwei Stunden ist der durch fehlerhaftes Abspielen oder schlecht gewartete Geräte entstandene Bandsalat ein bedeutender Nachteil.

 

Der „Philips EL 3300“ kam 1963 auf den Weltmarkt

Mit dem „Philips EL 3300“, der 1963 auf der „23. Großen Deutschen Funkausstellung“ präsentiert wurde und damals circa 300 DM (150 €) kostete, kam das erste Gerät auf den Markt. Der Compact Cassetten-Player war anfangs für Diktiergeräte geplant. Später wurde er als ein Speichermedium für Musikaufnahmen genutzt. Vor allem Jugendliche nahmen ihre Hits aus dem Radio auf. Zur gleichen Zeit brachten die Firmen „Grundig“ und „Sony“ alternative Systeme heraus, die bald wieder verschwanden.

Der Sony "TPS-L2" von 1979, erste "Walkman". Foto: joho345. 2007
Sony „TPS-L2“ von 1979, der erste „Walkman“. Foto: joho345. 2007

Der „Walkman“ von Sony verkaufte sich weltweit über 100 Millionen mal

Erste fertig bespielte Kassetten folgten 1965,  1967 mit Stereoton. Die Einführung des „Dolby-B“-Rauschunterdrückungssystems 1968 sowie die Abspielfunktion im Auto waren für den Siegeszug des Mediums wichtig. 1979 brachte die japanische Firma Sony einen tragbaren Compact Cassetten-Player, Sony TLS-2″ auf den Markt, den sogenannten „Walkman“, der sich bis heute über 100 Millionen mal verkaufte. Der riesige Erfolge des Sony-„Walkman“ prägte die ganze Gerätegattung, die so bezeichnet wurde. Inzwischen wird der Markenname „Walkman“ für tragbare CD-, MiniDisc-, DVD-, BD- und MP3-Player sowie für Handys benutzt.

 

Einfache Technik macht die Compact Cassettte sehr robust

Der Aufbau einer Compact Cassette (CC) besteht aus einem 3,81 mm breiten Magnetband, dass mit einer Geschwindigkeit von 47,625 mm/s abgespielt wird, dass sich meistens in einem stabilen Kunstoffgehäuse befindet. Das Magnetband wird mit einem Tonkopf in der Mitte abgetastet. Mono-Bänder enthalten zwei, Stereo-Bänder vier Tonspuren. Eine Compact Cassette hat eine Länge von 10,16 cm, eine Höhe von 6,35 cm und eine Stärke von 1,27 cm (4“ x 2,5“ x 0,5“), wodurch sie recht klein und handlich ist. Unbespielte Kassetten werden als C60, C90 und C120 verkauft, wobei die Angaben die Laufzeit angeben. Anfangs waren die Magnetbänder mit Eisenoxid-Beschichtung. Chromdioxid- und Reineisen-Beschichtungen sorgten  später für einen deutlichen Qualitätssprung, womit man sogar CD-Aufnahmen überspielen konnte. Als „Datasette“ diente die Compact Cassette in den 198oer Jahren als billiger, Massen-produzierter und digitaler Datenspeicher bei Homecomputern wie dem Commodore „C16“ oder „C64“. Disketten, Compact Discs und Festplatten verdrängten in den 1990er Jahren diesen digitalen Speicher. Der Frequenzumfang ist geringer als bei Compact Discs, nämlich von 20 Hz bis circa 18 kHz.

 

Die Digital Compact Cassette (DCC) und MiniDisc (MD) waren digitale Nachfolgemedien

Die MiniDisc (MD) von Sony und die abwärts-kompatible digitale Compact Cassette (DCC) von Philips wurden 1992 als mögliche Nachfolger vorgestellt, wobei der Verbraucher neue Geräte kaufen musste. Die Digital Compact Cassette ermöglichte digitale Kopien von Musikaufnahmen, wobei die MiniDisc mit dem ATRAC-Verfahren nahezu verlustfreie digitale Aufnahmen ermöglichte. Die DCC-Produktion wurde von Philips wegen Misserfolg 1996 eingestellt, wobei die MiniDisc in den 2000er Jahren sehr beliebt war. Mit der Einführung der beschreibbaren Compact Disc in den späten 1990er Jahren gerieten die Compact Cassette und deren digitalen Nachfolgemedien ins Hintertreffen.

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