Symphonium (kleine Zungen-Spieldose) Foto: Manfred Brückels. 2005

Platten-Spieldose (Disc Music Box)

Symphonium (kleine Zungen-Spieldose) Foto: Manfred Brückels. 2005
„Symphonium“ (kleine Zungen-Spieldose) Foto: Manfred Brückels. 2005

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1887 erfand Paul Lochmann in Leipzig die Platten-Spieldose (Disc Music Box), die eine Lochplatte als Medium benutzte. Die Lochplatten waren neben der Notenrolle auswechselbar. Im Industriezeitalter produzierte man Platten-Spieldosen und Lochplatten preiswert. Dadurch erlangten diese eine große Verbreitung.

 

Die Platten-Spieldose (Disc Music Box) wurde um 1887 von Paul Lochmann in Leipzig-Gohlis erfunden und stellte ein Konkurrenzprodukt zu den Walzen-Spieldosen (Cylinder Music Boxes) dar, die mit einer aufgesetzten Kurbel aufgezogen wurden. In Deutschland, der Schweiz und in den USA fertigte man hauptsächlich Platten-Spieldosen an. Mittels einer speziellen Technik stanzte man Haken in runde Stahlplatten.

 

 

Lochplatten waren preisgünstig herzustellen

Die zugeordneten Tonzungen erzeugten den Klang und die Melodie, ähnlich einer Bit-Information digitaler Medien. Die Information war 0 für keinen Klang und 1 für einen bestimmten Ton. Diese Funktionsweise ähnelt der CD, DVD oder Blu-ray Disc, ist aber analog und nicht digital abgespeichert. Die Lochplatten konnte man viel preisgünstiger und schneller als die Walzen herstellen. Außerdem waren die Lochplatten leicht auswechselbar, wodurch man sich schnell und preiswert eine große Musiksammlung anlegen konnte.

Lochplatte zum Polyphon Foto: Holger Ellgaard. 2005
Lochplatte zum Polyphon Foto: Holger Ellgaard. 2005

 

Platten-Spieldosen (Disc Music Boxes) waren die Vorgänger des Grammophons

Durch die industriell hergestellten Lochplatten waren die Platten-Spieldosen (Disc Music Boxes) die Vorgänger des Grammophons. Die Lochplatten waren die ersten auswechselbaren Medien, die fast gleichzeitig mit der Notenrolle eingeführt wurden. Sie waren ein Produkt des Industriezeitalters vor der Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts, und wurden zu Hundert-tausenden fabriziert. Damit waren diese „Musikautomaten“ für jeden Konsumenten der damaligen Zeit erschwinglich, da die Massenproduktion eine Verbilligung der Platten-Spieldosen und dessen Medium, der  Lochplatte, zur Folge hatte. Die Konsumenten vor der Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts konnten somit Lochplatten und Platten-Spieldosen billig erwerben. Zum ersten Mal konnten auch weniger gut begüterte Bürger Musik aus einer „Konserve“ hören. Mit der Erfindung des „Phonographen“ und des „Grammophons“ wurden diese allerdings vom Markt verdrängt.

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