Codex Atlanticus (1600) von Pompeo Leoni. Die Zeichnung einer "Viola Organista" von Leonardo da Vinci ist in dem Codex enthalten. Foto: Mario Taddei 2007. www.mariotaddei.net

Viola Organista

Codex Atlanticus (1600) von Pompeo Leoni. Die Zeichnung einer "Viola Organista" von Leonardo da Vinci ist in dem Codex enthalten. Foto: Mario Taddei 2007. www.mariotaddei.net
Codex Atlanticus (1600) von Pompeo Leoni. Die Zeichnung einer „Viola Organista“ von Leonardo da Vinci ist in dem Codex enthalten. Foto: Mario Taddei 2007. www.mariotaddei.net

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Leonardo da Vinci erfand in den Jahren  1488/89 mit der Viola Organista einen Musikautomaten. Das mechanische Geigenwerk mit  Klaviatur enthielt ein endloses Geigenband. 1575 wurde es von Hans Haiden in Nürnberg gebaut. Es ist der Vorläufer des Orchestrions.

 

Bereits um 1460 entstanden automatische Orgeln, die eine Holzwalze als Speicher enthielten. Der bedeutendste Musikautomat der Renaissancezeit stammt von dem italienischen Universalgenie Leonardo da Vinci, obwohl er erst später gebaut wurde. Es ist die Viola Organista, ein mechanisches Geigenwerk mit Tastatur, dass ein endloses Geigenband enthielt. Somit konnte ein ganzes Streichorchester mit einem Tastendruck gespielt werden. Seine Idee eines musikalischen Geigenwerkes entstand in den Jahren 1488/89. Eine Zeichnung  Leonardo da Vincis findet sich in dem  Codex Atlanticus.

 

 

Von Hans Haiden 1575 als „Nürnbergisch Geigenwerk“ gebaut

Ein ähnliches Instrument baute der deutsche Musikbauer und Orgelbauer Hans Haiden im Jahr 1575 nach den Skizzen Leonardo da Vincis und nannte es „Nürnbergisch Geigenwerk“. Es ist ein Saiteninstrument, dass mit einer Klaviatur gespielt wurde und von zwei Musikern bedient wurde. Ein Musiker bewegte die Räder, während der andere die Tastatur spielte. Es besass noch keinen Speicher und musste live gespielt werden. Eine moderne Rekonstruktion der Viola Organista baute der japanische Instrumentenbauer  Akio Obuchi im Jahr 2004, die in einem Konzert im italienischen Genua gespielt wurde.

 

 

Der Vorgänger des Orchestrions

Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Instrumente in die Konstruktionen einbezogen, sodass ein sehr komplexer Musikautomat entstand, der Glocken, Zungen, Orgelpfeifen, Flöten, Blas-, Schlag-, Zupf und Tasteninstrumente beinhaltete. Die Viola Organista ist der Vorläufer des Panharmonicons und des Orchestrions, die im 19. Jahrhundert entstanden und sehr beliebt waren. Diese Musikautomaten, die später Lochplatten und Notenrollen als Speicher besaßen,  wurden erst durch Edisons Phonographen verdrängt und geraten in Vergessenheit, da es einfachere Möglichkeiten zur Musikreproduktion gab.

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