Welte-Orchestrion von 1862

Orchestrion

Welte-Orchestrion von 1862
„Welte-Orchestrion“ von 1862

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Bereits 1820 erfand der Spieluhrenbauer Carl Blessing das Orchestrion, das sogar ganze Symphonien spielen konnte. Mit der Erfindung der Notenrolle durch Michael Welte 1883, besaß man nun ein Medium, das Noteninformation auf Papier speichern konnte. Sämtliche Orchesterstimmen konnten mit dem Orchestrion simuliert werden.

 

Ein Orchestrion kann ein komplettes Orchester mit Dirigenten ersetzen. In Salons und Hotels spielte es „Beethoven“-Symphonien, Opern-Ouvertüren, Märsche und Tanzmusik. Der Spieluhrenbauer Carl Blessing baute 1820 das erste Orchestrion im Schwarzwald. Später vertrieb er diese Automaten sogar bis nach Russland.

 

1851 führte Friedrich Theodor Kaufmann den Begriff  „Orchestrion“ ein

Die Bezeichnung „Orchestrion“ geht auf den Dresdner Friedrich Theodor Kaufmann zurück, der 1851 den Begriff einführte um einen Musikautomaten zu bezeichnen, der ein ganzes Orchester ersetzen konnte. Die Orchestrions wurden zuerst mit einer Kurbel angetrieben, später sorgten Dampfmaschinen, Gasmotoren oder Wassermotoren für deren Antrieb.

 

Große Orchestrien simulierten sämtliche Orchesterstimmen

Michael Welte, ein Schüler Blessings, stellte um 1848 für einen unbekannten Käufer aus Odessa einen Musikautomaten her, der sämtliche Orchesterstimmen simulieren konnte. Das Orchestrion, welches er für die „Londoner Weltausstellung“ von 1862 herstellte, ist sehr berühmt und der „Prototyp“ für die ganze Automatengattung.

 

Die Notenrolle war das Medium des Orchestrions

Die Notenrolle, gelochte Papierstreifen mit der Noteninformation, patentierte Welte 1883. Innerhalb kurzer Zeit wurde die ganze Produktion auf Notenrollen umgestellt. Ein US-amerikanischer Hersteller, die „Mills-Novelty-Company“ stellte um 1905 das „Automatic Virtuosa“ vor. Es wurde ab 1909 bis 1930 als „Violano-Virtuoso“ gebaut wurde. Dieser Musikautomat besass im Oberteil eine eingebaute Violine, deren Saiten durch drehende Zellulloid-Scheiben gestrichen wurden. Ein anderer Hersteller war die Firma „Ludwig Hupfeld AG“ in in Leipzig, die 1908 ein mit einem „Reproduktionsklavier“ gekoppeltes Violine-Orchestrion unter dem Namen „Hupfeld-Phonoliszt“ vorstellte. Dieses Orchestrion hatte drei eingebaute Violinen und wurde von 1909 bis 1930 in Serie gebaut.

 

 

Durch moderne Technologien verdrängt

Durch moderne Technologien wie die des Rundfunks und die neu eingebaute Elektronik in  Schallplattenspieler um das Jahr 1930 verdrängten die aufwendig gebauten Orchestrien sowie die Grammophone innerhalb kurzer Zeit vom Markt und verhinderte somit deren weitere Herstellung.

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